Bilder & Berichte
2018: Radtour zur Zeche Zollverein in Essen-Katernberg
Sontag, 10.06.2018
Unter der Leitung des bekannten Ruhrguides Rainer Schöneweiß bietet der Verkehrsverein Dorsten eine geführte, kombinierte Rad- / Bahntour anlässlich des Endes der Kohleförderung in Deutschland in 2018 zum UNESCO - Weltkulturerbe "Zeche Zollverein" in Essen wie folgt an:
Ab 09:00 Uhr Atlantisbad mit dem Rad über ausgesuchte historische Wege (u.a. ein Teilstück des Gahlenschen Kohlenweges) zur Zeche/Kokerei in Essen-Katernberg (ca. 40km)
Dort bestehen dann für die Teilnehmer/-innenfolgende Möglichkeiten:
a) das bekannte und ausgezeichnet aufgebaute und sehenswerte Ruhrmuseum incl. der Aussichtsplattform und mit gesonderter Fotoausstellung über alle Zechen des Ruhrgebietes zu besichtigen
b) Erkundung des Geländes und seiner Aufbauten, Besuch eines der Cafés und Restaurant/Casino) von Zeche und Kokerei - und der dort sich neu entwickelten "Natur".
So war es geplant und so wurde dieser Programmpunkt in der örtlichen Presse angekündigt.
Ablauf der Tour
Es lief ein wenig anders: Rainer Schöneweiß bekam sein Liegerad trotz Zusage doch nicht mehr rechtzeitig aus der Werkstatt zurück. Demzufolge musste der Verfasser dieses Artikels kurzfristig einspringen – ohne die übliche Vortour. Die bereits schriftlich angemeldeten Interessenten hatten nichts dagegen und so verabschiedete Rainer Schöneweiß, bekannter und beliebter Ruhrguide unserer Heimatstadt, bei herrlichem Sonnenwetter die Gruppe noch mit großem Bedauern am Atlantisbad – mit der Aushändigung der bereits vorhandenen Fahrkarten.
Die Route verlief am Busbahnhof vorbei zur „Hohen Brücke“ in der Feldmark, weiter auf die Gelsenkirchener Strasse die vor GE- Scholven in die Burelter Strasse (Teilstrecke des Gahlenschen Kohlewegs) übergeht. Über die Schwedenstrasse ging es kurz in den bekannten Scheideweg weiter über die Voßstrasse zur Konrad-Adenauer-Allee, Grabenstrasse, Landstrasse, Marienstrasse, durch Gladbeck-Brauck, Vehrenbergstrasse bis hin zum Schloß Horst. Jetzt noch eine kurze Strecke „An der Rennbahn“ entlang und die Gruppe erreichte das 1. Etappenziel – die von der Gartenausstellung 1997 bekannte Zeche Nordstern mit großem ParkgeländeParkgelände und mit der bekannten „Herkules-Statue“ oben auf dem hohen Turm. Hier wurde dann auch erst einmal eine Rast eingelegt und sich ein wenig erholt.
Dann ging es über das Gelände weiter auf den Emscher Weg, der uns allein durch den bekannten Geruch verriet, dass wir richtig waren. Durch herrliches Grün ging es auf diesem schönen, abwechslungsreichen Weg mitten durch das Ruhrgebiet und es dauerte jetzt nicht mehr lange, und die Gruppe erreichte das eigentliche Ziel, das Weltkulturerbe, die Zeche Zollverein mit der Kokerei.
Ein erster neugieriger Blick galt natürlichem dem Casino mit seinem gehobenen Ambiente und dem gegenüberliegenden italienisch geprägten „Sommergarten“, bevor es dann geschlossen die lange, imposante in orange gehaltene Rolltreppe hoch in das Ruhrmuseum ging. Dort verteilte man sich dann, jeder durchwanderte das große Gebäude auf „eigene Faust“, wobei die „Highlights“ wohl die Aussichtsplattform, die sog. „Gegenwart“ und teilweise die beiden beworbenen und sehenswerten Sonderausstellungen waren – „das Zeitalter der Kohle – eine europäische Geschichte“ und Josef Stoffels „Steinkohlenzechen“.
Nun, das Wetter wurde jetzt doch sehr warm und erste Ermüdungserscheinungen traten auf, Grund genug, sich im schönen Sommergarten der Zechenanlage zu erfrischen und zu beköstigen. Am langen Tisch wurde dann die Rückfahrt besprochen – und siehe da – die Mehrheit wollte gar nicht mit dem Zug, sondern über die sog. Erzbahntrasse mit dem Rad auch wieder nach Dorsten zurück.
So machten wir uns gestärkt beizeiten wieder auf den Rückweg. Natürlich musste an dem Kult-Kiosk an der Gabelung zur Jahrhunderthalle – bei diesem Wetter voll besetzt – kurz angehalten werden.
Nach dem Erklimmen der tollen Brücke „Grimberger Sichel“ über den Rhein-Herne-Kanal und nahe des gleichnamigen Hafens in Höhe des „Zoom“-Erlebnisparks dann leider ein Fehler des „stellvertetenden Tourenleiters“: Anstatt geradeaus weiter in Richtung der historischen Fleuthe-Brücke“ durch die Resser Mark zu fahren, entschied er sich nach links ein Stück an der B226 und dann nach rechts abzuzweigen. Die Folge war eine ellenlange Wegstrecke durchs „halbe Ruhrgebiet“, der Cranger Strasse bis hin nach GE-Buer. Das Navi, jetzt die letzten Batterie-Reserven nutzend, wies uns einen Weg durch ein schöne Strasse mit noch schöneren Villen inmitten des vornehmen Stadtteils – bis hinein in den Stadtpark. Dann war Schluss – wir brauchten Hilfe von Einheimischen. Wir hatten Glück – und landeten, auch dank eines weiblichen Vereinsmitgliedes, in der Ortsmitte auf der bekannten Horster Strasse – vor einer tollen und bekannten Eisdiele, der Gelato e Caffé Das dort verzehrte leckere Eis entschädigte die Tortur der „Irrfahrt“.
Nun, von hier kannte sich unser besagtes Vereinsmitglied bestens aus und dirigierte die Gruppe bis hin zu „Hintereingang“ des wunderschön gelegenen Haus Lüttinghof. Über den langgezogenen ruhigen Polsumer Weg ging es dann, es war jetzt schon ein lauer Sommerabend zu genießen, wieder zurück nach Dorsten.
Ein schöner, ausgefüllter Tag ging zu Ende – wenn auch etwas anders verlaufen, als ursprünglich geplant.