Bilder & Berichte
2018: Radtour mit Petra Eißing zum Thema „Öffentliche Kunst“ im gesamten Stadtgebiet
Sonntag, 24.06.2018
In diesem Jahr fand dieses Thema – wie immer von Petra Eißing mit hohem Engagement und intensiver Recherche vorbereitet und durchgeführt – reges Interesse. Waren es bisher nur relativ wenige Teilnehmer, so konnten in diesem Jahr schon über 10 Personen am Atlantisbad bei trockenem, freundlichem Wetter begrüßt und einige der Gäste am Ende der Tour dann auch als potentiell neue Vereinsmitglieder gewonnen werden!
Die so von ihr geführte „Kunstroute“ verlief über das Gelände der Stadtkrone (Maria Lindenhof) zur ehemaligen Zeche Fürst Leopold (CreativQuartier / Maschinenhalle / Bergbausiedlung), vorbei an der von der Bürgerschaft, dem NABU, dem St. Ursula Gymnasium und der Stadtverwaltung in Kooperation neu geschaffenen „Naschfläche für Insekten“ am Ostwall, weiter in den Garten des Jüdischen Museums, vorbei an den neuen, mit insektenfreundlichen Kräutern bepflanzten Hochbeeten in der Recklinghäuser Strasse („Urbanes Grün – Wir machen MITte) und endete im „Alten Rathaus“ am Markt.
Ablauf der Tour
Der Aktualität und lokaler Nähe zum Freizeitpark des ehemaligen Maria Lindenhof-Geländes geschuldet, leitete Petra Eißing die Teilnehmerinnen/Teilnehmer dann auch gleich hin zur jetzt benannten „Stadtkrone“ – Lokation. Hier war erst vor Kurzem der viel gelobte und künstlerisch gestaltete „essbare Garten“ (Benjamin Bronni und Pflanzenfee Steffi Strauss ) am ehemaligen „Spielplatz“ und vor den Toren des LWL-Heimes gelegen, erstes Ziel der Exkursion, danach dann das ebenfalls von Künstlerhand nächstens neu gestaltete Amphitheater (Andreas Schmidt) – älteren Zeitgenossen noch bestens vom damaligen „Sommertheater“ her bekannt. Zu beiden künstlerisch gestalteten Attraktionen des in diesem und den kommenden Jahren zu einem gelebten Bürgerpark neu „erwachtes“ Freizeitgelände, konnte Petra Eißing interessante Hintergrundinformationen geben – und sie hatte noch viele Punkte an diesem Tag auf ihrer Agenda. Also weiter zum nächsten Ziel, dem bekannten CreativQuartier ( Lohnhalle mit Künstler-Ateliers, der Kaue, der Galerie der Traumfänger und das Vinylcafé) - und der vom quicklebendigen Bergbauverein „bewohnten“ und restaurierten weitläufigen Maschinenhallemit ihrem riesigen bergbauaffinen Hochregal - mit Touch-Screen-Bedienung, der riesigen Koepescheibe und der aktuellen Kunstausstellung des chinesischen Künstlers Qiwei Zhang "Es läuft wie geschmiert" 10.6. - 12.8.2018 unseres Kunstvereins „Virtuell-Visuell“ sowie der industriell-künstlerisch gestalteten Fotografien von Peter Koerber als Dauer-Hängung.
Leider hatte die Lohnhalle zu diesem Zeitpunkt geschlossen, so dass hier kein Blick in das Gebäude mit Ateliers u.a., Wandzeichnungen von Schwester Paula, geworfen werden konnte. Dafür konnten aber die aktuelle Ausstellung und das sehenswerte Hochregal u.a. in der Maschinenhalle bestaunt werden. An dieser Stelle darf ein Abstecher in die teilweise denkmalgeschützte „Bergbau-Siedlung“ mit ihrem zentralen Brunnenplatz nicht fehlen. Von dieser Stelle ging es dann raus nach Deuten und dort zur kath. Kirche „Herz-Jesu“, vom Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen (1878 bis 1946), initiiert und 1942 – mitten im Krieg - eingeweiht. Erbaut wurde sie vom bekannten Kirchenbauarchitekten Prof. Dr. Dominikus Böhm. Diese Kirche weist gleich mehrere „Kunstschätze“ auf: das große Altarfenster nach Osten hin, die einen Blick in die Sakristei erlaubenden und kunstvoll mit Vogelmotiven gestalteten Innenfenster - aber auch die üblichen Kirchenfenster und vor allem der „plastisch“ wirkende, 1946 von Felix Schlüter und seinen Studenten der von ihm geleiteten „Kirchliche Kunstschule Haus Wohnung“ auf den frischen Putz gemalte Kreuzweg Christi zu beiden Seiten des Kirchenschiffs sind hier zu bewundern.
Weiter führte die Tour bei angenehmen Temperaturen jetzt zurück in die Innenstadt, vorbei an der in Kooperation von Bürgerschaft, NABU, St. Ursula Gymnasium und Stadtverwaltung umgewandelten Grasfläche am Ostwall – in Verlängerung der Wall- und Grabenanlage - in eine „Naschfläche für Insekten“ zur Erhöhung der Biodiversität (Artenvielfalt) im kommunalen Umfeld und eingebettet in das Projekt „Urbanes Gärtnern“ innerhalb von „Wir machen MITte“. Jetzt war es nur noch ein kleiner Sprung hinüber zum Jüdischen Museum Westfalen an der Julius Ambrunn Straße Nr. 1 und dort direkt in den mit themenbezogenen Kunstobjekten gestalteten Garten, u.a. mit Skulpturen und Reliefs der Dorstener Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg (Schwester Paula), streitbare, kunstschaffende und kunstlehrende Ordensschwester des Dorstener Ursulinen-Konvents. Die Thementour endete im ebenfalls Kunstobjekte beherbergenden „Alten Rathaus“, der ehemaligen Stadtwaage am Marktplatz. Der Verkehrsverein sagt ein großes Dankeschön der Dorstener Gästeführerin Petra Eißing.