Bilder & Berichte

2019: Radtour nach Erle mit Besuch der Brennerei Böckenhoff

Sonntag, 24.05.2019

Es war wieder ein schöner Sonnentag, als sich um 11:00 Uhr 26 TeilnehmerInnen am Atlantisbad um die Organisatoren und Tourenleiter Godehard Schmitz und Christa Herberhold zur Radtour nach Raesfeld-Erle einfanden. Das Ziel sollte dort ja die Besichtigung der weit über Dorstener Grenzen hinaus bekannten kleinen aber feinen und alteingessenen Korn-Brennerei von ehemals Josef und seit 2014 übertragen auf Dirk und Alexandra Böckenhoff sein.

Über die Hohenkamp-Brücke ging es auf bekanntem Weg entlang der ehemaligen Bahntrasse bis hinaus nach Schermbeck, weiter die Alte Poststraße entlang und rechts abbiegend in die Feldmark. Nach Querung der Weseler Straße (B58) ging es am Hotel-Restaurant Haus Mühlenbrock nach links, vorbei an der bekannten Dachziegelfabrik Nelskamp in den langgezogenen Waldweg. In Höhe des schönen Sieburg Sylvia Gestüts (Ferdinand Sax) an der Kreuzung Lanterweg wurde kurz angehalten um auf den in Dorsten am Marktplatz ehemals sehr bekannten Metzgermeister mit seinem guten Partyservice hinzuweisen.

Ablauf der Tour

Ab dort ging es dann auf dem Waldweg tief hinein in den wunderschönen naturbelassenen Dämmerwald, geradeaus weiter in Richtung Jakobsbrunnen bis hinaus auf die Kreuzung mit dem Jägerheideweg. Hier wurde nach rechts „Zum Abendhorst“ abgebogen und dieser ebenfalls bis zu dessen Ende an der Dämmerwalder Straße gefahren. Da wir noch bis zur verabredeten Ankunft in der Brennerei noch etwas Zeit hatten und an dieser Stelle ein wenig Unklarheit über die weitere Streckenführung herrschte, bogen wir nach links auf den Radweg dieser Straße ab und fuhren über den nach rechts abbiegenden Klusenweg, den Westricher Wald, der Urröste eine Schleife, um an deren Ende auf den linksseitigen Radweg die bekannte Marienthaler Straße, vorbei am bekannten Hofladen von Familie Stegerhoff, bis hinein nach Erle zu radeln. An der Kreuzung mit der Schermbecker Str. brauchte es nach deren Überquerung nur noch wenige Meter und die Gruppe bog auf das weitläufige Grundstück der “Böckenhoffs“ ein. Dort wartete schon der Hausherr, begrüßte uns sehr freundlich - schließlich sind unsere Tourenleitung und Familie Böckenhoff bestens miteinander bekannt - und lud uns in seine Brennerei ein. Hier im großen Geschäftsraum empfing Dirk Böckenhoff seine Gäste – es hatten sich noch einige andere angemeldet – und hier erzählte er natürlich erst einmal etwas zur großen Familie und wie es eigentlich zur Brennerei kam: Im Jahre 1832, die Welt hatte sich gerade nach den napoleonischen Kriegen neu geordnet, entschloss sich unser Ahnherr Johannes Böckenhoff das Korn seiner Felder nicht nur zu Mehl und Brot zu verarbeiten. So gründete er die kleine Brennerei im Münsterland. Leitgedanke war für ihn, eine besonders herausragende Reinheit und Qualität seines Kornes zu erzielen.

Seine Rezepturen, bestgehütetes Geheimnis der Familie, sorgten bald dafür, dass Böckenhoffs Korn über die Grenzen von Erle hinaus bekannt wurde. Die Tradition, mit der Johannes Böckenhoff seinen Korn brannte, wurde von Vater zu Sohn weitergegeben. Nunmehr in der sechsten Generation wird bei uns Korn nach uralten überlieferten Rezepten nur aus Roggen und Weizen gebrannt. Eine besondere Spezialität, deren Reinheit und Qualität höchsten Ansprüchen gerecht wird. Die Verwendung von traditionellen und edlen Rohstoffen, die Qualität des Wassers und die Kunst des Brennmeisters bestimmen den Geschmack und Bukett der Erzeugnisse – so Dirk Böckenhoff. Danach ging es dann durch den schönen Brennereihof mit Blick auf die Dorfkirche in die eigentliche Brennerei, der Produktionsstätte der edlen Erzeugnisse, die zu dieser Jahreszeit allerdings im „Produktions-Schlaf“ lag. Den eigentlichen Brennerei-Prozess, den er hier sehr anschaulich und mit kräftiger Stimme unterhaltsam seinen Gästen näherbrachte, ist hier, wer Interesse hat, nachzulesen. Natürlich geizte der Chef nicht und reichte „Proben“ einige seiner Destillate herum – wer mochte, hatte anschließend dazu dann in dem Verkaufsraum weiter Gelegenheit, sich einen gewissen „Überblick“ zu verschaffen und sich etwas mit nach Hause zu nehmen. Die warme Nachmittagssonne lockte uns dann auch langsam nach draußen und schon bald saßen alle wieder fest im Sattel. Nach rechts abbiegend in die Sylvester Straße, vorbei am Heimathaus ging es zur großen Kreuzung mit der bekannten B224 und nach Querung dieser geradeaus weiter in den Suendarper Weg, Alter Postweg in die Bakeldrift. Jetzt bewegten wir uns in den Weiten der zu dieser Jahreszeit paradiesischen „Rhader Wiesen“, ein bekanntes und sehens- und erlebenswertes Naturparadies (Störche, Kiebitze, Hasen, Greifvögel, Rotwild u.s.w. – je nach Witterung und Tageszzeit mit dem durchfließenden Rhader- und Schafsbach. Da mußte einfach angehalten und nur noch bestaunt werden. Über den Westerfeldweg und die Schützenstraße, vorbei an dem großen und beeindruckenden Komplex der Krampe Biogas GmbH & Co (vielleicht ein Ziel im nächsten Jahr?).

Über den bekannten langen Weg „Am Vorwerk“ waren doch alle ganz dankbar, schon bald in Deuten-Sölten in dem wieder „flott“ gemachten Hotel-Restaurant „Landhotel Durstine“ sich bei Kaffee oder etwas „Kühlem“ – leider am Freitag-Nachmittag aber nur eingeschränkter Kuchen-Auswahl für die letzten Meter des Heimwegs zu erfrischen und zu plauschen. So langsam ging ein sehr, sehr schöner Ausflug per Rad in unser bekanntes und beliebtes Nachbardorf im Norden dem Ende entgegen. Christa Herberhold und Godehard Schmitz – jetzt auch unser Schatzmeister - sei ganz herzlich für diese ausgiebige Besichtigungs-Radtour gedankt.

Fotos