Bilder & Berichte

2016: Sommertour mit dem Bus zum Darß / Plau am See

02.08.2016 – 07.08.2016

Die Veranstaltung mit dem Arbeitstitel "Mecklenburg Vorpommern - Hansestädte, Sonne und Mee(h)r wurde durchgeführt von der Firma Albert Kremerskothen GmbH in Altendorf-Ulfkotte.

Nach einer Idee des Verkehrsvereins Dorsten erfolgte die Ausarbeitung, Planung und Reiseleitung durch unseren Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst; verantwortlicher Fahrer des Reiseunternehmers war während der gesamten Reise Herr Gisbert Besten. Die Reisegruppe selbst setzte sich zusammen aus Mitgliedern und Freunden des Dorstener Verkehrsvereins und den Damen des in Bottrop beheimateten "DHB - Netzwerk Haushalt" im Ortsverband Bottrop / DHB = Deutscher Hausfrauenbund.

Die Fahrt begann für die Dorstener Teilnehmer am ZOB und ging dann zur Dieter-Renz-Halle in Bottrop. Nach Begrüßung durch den Reiseleiter im Bus und der Klärung noch offener Fragen zur Reise - es gab eine detaillierte Vorbesprechung bei Kaffee und Kuchen schon am 12. Juni im Vereinsheim des VFL Rot-Weiß - ging es auch pünktlich los - ohne den eigentlichen Reiseleiter; denn der fuhr mit seinem Reisemobil erst später ab, um uns dann am Abend in "unserem" schönen Strandhotel in Plau am See wieder in Empfang zu nehmen.

Erste Zwischenstation war bei herrlichem Sonnenwetter die bekannten Landungsbrücken im Hamburger Hafen. Wer wollte, hatte Gelegenheit hier eine kleine Hafenrundfahrt zu machen oder in einem der dortigen Fischrestaurants zu Mittag zu essen. Weiter ging es jetzt zum eigentlichen Zielort in Mecklenburg - dem reizvollen Luftkurort Plau am See, dem zweitgrößten seiner Art in diesem schönen und weiten Bundesland. Der Ort mit seiner malerischen Altstadt befindet sich direkt am Westufer vom gleichnamigen See sowie der Müritz-Elde-Wasserstraße und gilt als das westliche Tor zur Müritzregion bzw. Mecklenburgischen Seenplatte. Um 19:00 war die Gruppe dann - nach Begrüßung durch die Hotelleitung noch im Bus und Belegung der Zimmer - wie an jedem Reisetag - eingeladen, im Hotel eigenen Restaurant gemeinsam das Abendessen - in Form eines Büfett mit kalten und warmen Speisen - einzunehmen; in einer wohltuenden, gastlichen Atmosphäre.

Gleich am Morgen des nächsten Tages, leider hatte Regen eingesetzt, ging es über den Holzsteg an die Anlegestelle des Fahrgastschiffes, das uns mitnahm auf eine ca. zweistündige Fahrt über den Plauer See, weiter in den Petersdorfer- und Malchower See bis hinein in den Fleesensee - zwischendurch über Kanäle inmitten wunderschöner Natur zu beiden Seiten; danach ging es wieder zurück zum Hotel. Zwischendurch hatte der Regen etwas aufgehört, so dass wir auf das Oberdeck gehen konnten, um so die Umgebung natürlich viel besser schauen und genießen zu können.

Der Nachmittag war unserem malerischen Städtchen Plau selbst gewidmet mit seiner Altstadt, den wunderschön wieder hergerichteten Häusern und der markanten blauen Hubbrücke über die Elde-Müritz-Wasserstraße, sowie z.B. der ev.-lutherischen Pfarrkirche St. Marien aus rotem Backstein. Für das notwendige Hintergrundwissen sorgte unser "Vor-Ort-Reiseführer", der mit Herz und Verstand versehende Mecklenburger Udo Link - der Firma Kremerskothen und Lütkenhorst ein schon seit langem bekannter und geschätzter Insider - was wir am Ende der Reise wirklich alle nur bestätigen konnten. Da wieder der Regen einsetzte, wurde die große und dort bekannte Felssteinscheune in Bollewick bei Röbel/Müritz angefahren - die größte ihrer Art in Deutschland. Diese ist mit allerhand sehenswerten Handwerks-, Deko- und Bioprodukten sowie naturkundlichen und geschichtsträchtigen Arbeiten bestückt - und natürlich auch der Möglichkeit zu speisen und zu trinken.

Für den nächsten Tag war die Busfahrt nach Born und Zingst auf der bekannten Halbinsel Fischland-Darß mit ihren großen Wäldern, den Boddengewässern zur einen und der Ostseeküste zur anderen Seite geplant. In Born, auf dem südlichen Darß gelegen, gibt es ein kleines Museum, dass dem in Dorsten geborenen und aufgewachsenen Ferdinand von Raesfeld gewidmet ist. Er war passionierter Forstwirt und Jäger, nebenberuflich aber ob seiner Passion auch Schriftsteller für das Waidwerk. Er reformierte dieses grundlegend, führte neben der Jagd auch die Hege ein. Sein Lebenswerk hat für das Waidwerk noch heute große Bedeutung und auch in Dorsten haben ihm Jagdfreunde, u.a. unser ehemaliger Ehrenvorsitzender Walter Schulte, eine Gedenkstätte im Barloer Busch in Dorsten eingerichtet.

Nach der offiziellen Begrüßung durch die Leiterin der Einrichtung und einem zünftigen Jagdhorn Halali durch einen uniformierten ehemaligen und passionierten Jäger- und Forstmann, wurde das Museum besichtigt. Danach warteten zwei Pferdekutschen auf ihre Gäste. Dicht gedrängt ging es unter fachkundiger Leitung ein Stück weit in den schönen Wald und kreuz und quer durch das zwischenzeitlich ausgebaute und hergerichtete Dorf Born - ein schöner und lehrreicher Ausflug. An Prerow mit ihrer schönen alten Schifferkirche und dem Raddampfer auf dem Prerow-Strom, an der bekannten Ostseeklinik am Ortsausgang vorbei ging es per Bus am frühen Nachmittag gleich weiter zu dem bei vielen Teilnehmern beliebten Ostseebad Zingst. Bei herrlichem Sonnenschein erreichten wir den belebten Ort, in dem nun jeder Teilnehmer, nach Gusto den Ort erkundete - natürlich nicht ohne das beliebte Fischbrötchen - direkt am Hafen in Gegenwart der schreienden und nimmer satten Möwen, verspeist zu haben.

Am Freitag standen Besuche der Residenzstadt Güstrow und der altehrwürdigen Hansestadt Wismar auf dem Programm und der Samstag sollte dem Nationalpark Müritz mit dem schönen Städtchen Waren und mit Teilen der Nationalparks Nossentiner-Schwinzer Heide und "Mecklenburger Schweiz" gewidmet sein. Unser eigentlicher Reiseführer verabschiedete sich wie angekündigt noch im Bus vor dem Hotel und begrüßte hier auch gleich den uns schon bekannten "Mecklenburger" Udo Link, dem er jetzt unsere Gruppe für die beiden nächsten Tage anvertraute. Hier im Herzen seiner geliebten Heimat, wolle er sich dann mit einer kleinen Überraschung von der Reisegesellschaft "verabschieden", so Udo Link kurz nach Start des Busses mit dem Ziel Güstrow.

Nun, Güstrow an der Nebel ist bekannt u.a. durch das wunderschöne Schloss und natürlich durch den Künstler Ernst Barlach. Die Altstadt von Güstrow beeindruckt u.a. mit Fachwerk und Backsteingotik, mit imposanten Bürgerhäusern, prächtigen Renaissancebauten und dem klassizistischen Rathaus. Das Schloss aus dem 16. Jahrhundert verleiht dieser Residenzstadt ihren besonderen Reiz. Weltweit berühmt ist der von Ernst Barlach geschaffene "Schwebende Engel" im Dom. Weiteres "Highlight" an diesem Tage war die Hansestadt Wismar mit ihren Fischerbooten und Speicherhäusern besetzten Alten Hafen, dem wunderschön hergerichteten Marktplatz mit dem Brunnen und den drei großen Kirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Georgen. Der Besuch in Gänze war mehr als beeindruckend.

Der Samstag, dem letzten Reisetag vor der Rückfahrt, galt dann dem Ausflug in den Müritz Nationalpark mit gleichnamigem See, dem größten Binnensee Deutschlands inmitten der mecklenburgischen Schweiz. Zuerst ging es in den bekannten Ort Waren an der Müritz. Das Müritzeum in der Altstadt von Waren mit ihren verwinkelten historischen Gassen, Plätzen Restaurants und Cafés zeigt das größte Süßwasseraquarium für heimische Fische in Deutschland und eine interaktive, multimediale Ausstellung zu den Besonderheiten der Müritz-Region und des Müritz-Nationalparks. Gleichzeitig fungiert es als Informations- und Naturerlebniszentrum für die Mecklenburgische Seenplatte. Besonders sehenswert waren auch die großen Kirchen der Stadt: Kirche St. Georgen , eine Dreischiffige Basilika als Bauwerk der Backsteingotik und die Kirche St. Marien: Rechteckiger, einschiffiger Backsteinbau im Osten der Altstadt. Um sie herum gründete sich die sogenannte Neustadt. Zum Mittagessen wußte Udo Link als Insider natürlich ein gutes Fischrestaurant direkt am schmucken Hafen - es schmeckte vorzüglich, alle waren zufrieden.

Am Nachmittag ging es dann in die landschaftlich weite, hügelige und ruhige mecklenburgische Schweiz hin zu einem kleinen aber feinen Dorf mit dem Namen Basedow am Kummerower/Malchiner See. Bereits im 13. Jahrhundert ist in Basedow die Familie von Hahn ansässig, die hier 1467 eine Burg erbauen ließ. Diese Ritterburg baute die Familie im 16. Jahrhundert zu einem repräsentativen Herrenhaus im Stil der Renaissance um. Ab 1839 ließen die von Hahns das Herrenhaus, das Dorf und die Wirtschaftsgebäude durch Friedrich August Stüler neu gestalten. Zwischen 1835 und 1852 legte Peter Joseph Lenné den Landschaftspark an. Es entstand eine vollkommene Landschaft, in die sich die Gebäude, die Wege und Bäche, Großsteingräber und die Reste der Burg perfekt einfügen. Nachdem der Südflügel des Herrenhauses abbrannte, baute man das Gebäude um. 1945 wurden einige Gebäudeteile zerstört. Die Familie floh vor dem Einmarsch der Roten Armee. Das Schloss wurde geplündert. Dann diente es zahlreichen Flüchtlingsfamilien viele Jahre als Wohnraum. Basedow besaß u.a. auch ein weithin anerkanntes, traditionsreiches Gestüt. Der große, beeindruckende Marstall wurde im Jahre 1835 im klassizistischen Stil fertig gestellt. Ein Kleinod in diesem besonderen Dorf ist neben der Schlossanlage und dem Marstall auch die Dorfkirche mit einer wunderschönen und weltweit bei Musikkennern beliebten Barockorgel von 1680. Und eben hier wartete die versprochene Überraschung auf die Reisegesellschaft - eine Einweisung in die Historie der Kirche selbst sowie deren berühmter Orgel und anschließend auf diesem Instrument auch ein kleines Orgelkonzert - fast nur für unsere Reisegruppe - es hat wohl alle sprachlos gemacht - so schön war es hier Augen- und Ohrenzeuge sein zu dürfen. Anschließend ging es noch in ein benachbartes kleines Café, wo bei herrlichem Sonnenschein mit Blick auf die etwas verträumt dastehende Kirche auf der Terrasse für uns schon Kaffee und Kuchen bereit standen.

Am Sonntag, dem Abreisetag ging es zunächst noch in die Landeshauptstadt Schwerin. Der langen Rückfahrt wegen galt es hier aber nur noch das bedeutende und ebenfalls beeindruckende Schloss, das u.a. auch die Landesregierung beherbergt, mit seinem prächtigen und sehenswerten Park mit See zu erkunden. Danach ging es über mehrere Autobahnen zurück in die Heimat, wo wir am ZOB in Dorsten wieder von unserem Altbürgermeister und Reiseleiter Lambert Lütkenhorst willkommen geheißen wurden. Herzlichen Dank allen Beteiligten für diese schöne und interessante Reise.

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