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2017: Radtour zum großen Festumzug als Abschluss der Jubiläumswoche 1000 Jahre Lembeck

Sonntag, 08.10.2017

Es regnete nur einmal kurz – gleich zu Beginn der Fahrt, noch vor dem Anstieg auf die Hohenkamp-Brücke - später in Lembeck kam dann sogar die Sonne und blauer Himmel hervor. Da es aber die Tage zuvor auch schon stark geregnet hatte, waren einige Teilstücke in herrlicher Natur leider etwas aufgeweicht und so wurde der Kurs von den Teilnehmern auch schon bald zur „Matschtour“ erklärt.

Ablauf der Tour

Über die Marienstraße mit ihren Gewerbeansiedlungen und dem beeindruckenden Anwesen (Villa mit Park) der Unternehmerfamilie Schürholz ging es auf die Bismarckstraße und dort vorbei am Neubau des Fachseminars für Altenpflege des Caritas-Bildungswerkes Ahaus – errichtet auf dem Gelände der ehemaligen Gerhardt-Hauptmann-Realschule - mit angeschlossenem Bäckereifachgeschäft Spangenmacher aus Raesfeld. Hier konnte den Teilnehmern dann auch gleich noch die Stelle mit dem geplanten und kontrovers diskutierten Kreisverkehr „ Bismarck-, Luisenstraße und Möllenweg“ gezeigt werden.

Weiter ging es geradeaus bis zur Kreuzung, kurz nach rechts in die Heinrichstraße um dann nach links durch die Felder hin zum Söltener Landweg einzubiegen. Da, wo die Birkenallee einen Linksbogen macht, ging es für die radfahrende Gruppe geradeaus weiter, am Waldrand entlang, um so die Bahngleise des „Borkener“ nach Öffnung der Schranke zu passieren. Parallel zu den Bahngleisen und vorbei am Sportgelände des Rot-Weiß-Deuten, ging es weiter hin zur Wulfener Straße in Deuten. Nach deren Überquerung dann Abbiegung nach rechts in den Kirchweg, um hier ein erstes Zwischenziel zu erreichen: der katholischen Kirche Kirche „Herz-Jesu Deuten“, eine der drei Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Dorsten Nord. Die Gemeinde feierte an diesem Sonntag gerade ihr 75-jähriges Bestehen – Grund genug für den Verkehrsverein, bei dieser Gelegenheit auf diesen besonderen, im Jahre 1942! eingeweihten Kirchenbau hinzuweisen und diesen in Augenschein zu nehmen.

Nach kurzer Besichtigung folgte die Tour jetzt dem Kirchweg nach Norden um dann an der Kreuzung Deutener - / Lasthausener Weg nach rechts in den teilweise unbefestigten „Galgenkamp“ einzubiegen; einzelne Pfützen mussten hier geschickt umfahren werden. Schon bald ging es dann so richtig naturnah los - mit herrlich anzuschauenden, herbstlich-belaubten Mischwald und leider etwas aufgeweichtem Boden nach links ab bis auf den ebenfalls unbefestigten Brosthausener Weg mit dem ökologischen Kleinod, dem „Lasthausener Moor“ zur Linken. Das 1956 zum Schutzgebiet erklärte Lasthausener Moor hat eine Fläche von ca. 2 ha. Ein vermoorter Heideweiher und ein kleiner Tümpel liegen in einem Dünengelände, das zu großen Teilen von Kiefern bewachsen ist, eines der letzten Hochmoorreste mit typischer Moorvegetation im Kreis Recklinghausen.

Dem Brosthausener Weg folgend, freuten sich die Teilnehmer jetzt aber doch sehr, endlich wieder „festen“ Boden unter den Rädern zu spüren, als es nach links auf den Schöning ging. Linkerhand waren in der Entfernung und durch Bäume teilweise verdeckt, die Gebäude der ehemaligen Lembecker Jugendherberge zu erkennen. Die nun abzufahrende Strecke hin nach Lembeck erfolgte quasi mitten durch das große, weitläufige und schöne Waldgebiet des „Hagen“ mit seinem herrschaftlichen Wasserschloss – inmitten der Hohen Mark, vorbei an einer Holzskulptur zum Andenken an den heiligen St. Hubertus - u.a. aus dem Mittelalter als Hubertuslegende überliefert, wonach der Heilige auf der Jagd vom Anblick eines prächtigen Hirsches mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs bekehrt wurde. Deshalb wird Hubertus als Schutzpatron u.a. der Jagd und der Jäger angesehen. Außerdem gilt er als Patron der Hunde und als Helfer gegen Tollwut, der Schützen und Schützenbruderschaften, der Kürschner und Metzger. Der Hubertustag wird am 03. November gefeiert.

Jetzt war es aber nicht mehr weit zum eigentlichen Ziel dieser Radtour, dem großen Festumzug am Ende der Jubiläumswoche anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Lembeck. Nach Rücksprache mit dem Verkehrsvereinsmitglied Brigitte Lammers durften die Fahrräder auf deren eingezäuntem Firmengelände – Meisterbetrieb Heinz Lammers - Am Sägewerk bzw. Zur Reithalle freundlicherweise sicher abgestellt werden. Per Pedes ging es jetzt noch ein Stück über den Pastoratsweg hin zur Wulfener Straße und dort zum Ort des Geschehens gegenüber von St. Laurentius, die ebenfalls in 2017 Jubiläum feierte, das 800-jährige Bestehen dieser großen Gemeinde.

Von hier aus hatten die Teilnehmer einen guten Überblick auf den Festumzug, da dieser Standort direkt an der Kurve hoch auf die Bahnhofstraße lag und den Blick sowohl auf den ankommenden als auch abgehenden Zug freigab. Dazu erfolgte von dieser Stelle aus die Moderation und die Ansagen bzw. Erläuterungen dazu – und der als Kiepenkerl verkleidete Bürgermeister Tobias Stockhoff schenkte reichlich Kräuterlikör an die Besucher aus. Es war ein wirklich beeindruckendes Erlebnis für alle Anwesenden – den Organisatoren und Mitwirkenden große Anerkennung und Glückwünsche dazu auch vom Verkehrsverein! Zurück ging es dann zügig – zunächst nur bis zum kleinen Café am Schloss bei Kaffee und Kuchen oder gerne auch etwas Herzhaftes – und dann weiter bis nach Holsterhausen, nach Hervest bzw. auf die Hardt.

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