Bilder & Berichte

2022: Radtour mit Holger Lohse und Bernd Lehmann zu den Projekten von „Wir machen MITte“

Mittwoch, 31.08.2022

Der Termin war zweimal aus dienstlichen Gründen verschoben worden. Diesmal sollte es klappen, eine vorherige Anfrage wurde vom Büro positiv beschieden.

Das und der Umstand, da noch Urlaubszeit und es in diesem Fall erst an einem Nachmittag war, hatte vermutlich zur Folge, dass sich nur relativ wenige für diese für alle Dorstener*innen eigentlich bedeutsame Radexkursion interessiert hatten. Für alle, die mitgemacht haben, war es in jedem Fall eine wieder interessante und unterhaltsame, lehrreiche Unternehmung.

Ablauf der Tour

Nach der üblichen Begrüßung unseres technischen Beigeordneten Holger Lohse und des Abteilungsleiters Stadtplanung Bernd Lehmann ging es auch gleich los – hin zur Lippe-Lese-Lounge (ein Kooperationsprojekt und Stadt Dorsten in Zusammenarbeit mit Brigitte Stüwe oben auf dem Lippedamm. Hier können per QR-Codes die verschiedensten Informationen zur Lippe und der Stadt Dorsten - historisch oder aktuell - abgegriffen und gelesen werden. Danach ging es zum Bürgerpark Maria Lindenhof. Dort erklärte Lohse alles Wissenswerte zum Park – vom Parkbürgermeister Johannes Kratz, über Wasser-Spielplatz, Bürgerpark-Verein, Tipi, Boule-Platz bis hin zur Oude Marie und dem Amphitheater mit den dortigen Programm - Machern von “Schaukelbaum”. Dann ging es rauf zur Stadtkrone, das von Marion Taube erdachte und konzipierte Kunstwerk. Es stellt dar eine Reminiszenz an die Bürgerin, den Bürger schlechthin. Sie soll eine Bürgerkrone sein, die wir, die kreativen Bürgerinnen und Bürger, uns selbst aufsetzen – ein leuchtender Edelstein. Es ist eine harmonisch geformte Schale, die über die Kanten des Hügels hinausragt und dennoch leicht erscheint. In der Mitte ist ein Naturstein zu finden, aus einem Steinbruch des Ruhrgebietes und durch den Dorstener Steinmetz-Künstler Rainer Kühn entsprechend geformt wurde. In diesem Stein und dessen Bearbeitung, gesponsert von der Sparkasse Vest, sind Schichten der Kohleeinlagerung noch zu erkennen. Das durch das Dach eintropfende oder fließende Regenwasser leitet dieser Stein über zwei Rinnen in den Park wo es versickert. Diese Krone ist das Ergebnis eines Künstler- und Landschaftsarchitektenwettbewerbes, dass die Stadt zusammen mit Marion Taube ausgelobt hatte. Als Sieger ging der Entwurf des Büros “Het Observatorium” aus Rotterdam hervor. Das aus Lärchenholz gefertigte Objekt wurde von der Firma Krogmann Ing.-Holzbau GmbH angefertigt.

Es ging jetzt weiter zum Sportpark des Petrinums. Hier wurden seinerzeit leider alte Bäume gefällt um alle baulichen Vorgaben erfüllen zu können: einen barrierefreien Zugang zu dem gesamten Gelände - mit einem mehrfunktionalen “SpielPlatz”, einzelnen Sportgeräten und Zuwegungen, sowohl auf die Borkener Straße als auch nach unten zum Kanal – mit Sitzbänken. Danach ging es hoch über Hochstadenplatz und -brücke. Der Hochstadenplatz ist fertig installiert mit neuem Belag, einer Wegeführung und einzelnen Objekten für die dortige Schülerschaft, incl. Inseln mit einer biodiversitätsgerechten Bepflanzung. Die Brücke ist bereits soweit fertig und in grauen, unterschiedlichen Farbtönen, sehr ansprechend gestaltet, die aber bis jetzt aufgrund eines Unfalls an der nahen Kanalbrücke, nur behelfmäßig freigegeben wurde. Die letzten Arbeiten zum Oberflächenbelag werden zeitnah folgen und stellen den Abschluss auch dieser Maßnahme dar. Es geht weiter über das überplante “Finkennest”, das mit weiteren Spielgeräten, Bänken und einem Z-förmigen Steg aus Metall ausgestattet wurde und so die ehemalige feuchte Wiese dort zum “Matschgebiet” erklärt. Hier wurde die gesamte Wegeführung neu geplant und das Areal mit biodiversitätsgerechten Pflanzen (Feuchtbiotop) ausgestattet. Die gegenüberliegende Fläche wurde “aufgeräumt”, zwei Tischtennisplatten aufgestellt und so ein schöner Aufenthaltsplatz mit neuer Pflanzung und weiteren Bänken geschaffen.

Weiter geht es zur neu gestalteten Klosterstraße und über den bereits im Jahr 2020 fertig gewordenen Georgsplatz zum Gesundheitspark des St. Elisabeth Hospitals. Hier zeigten uns die beiden Leiter der Stadtverwaltung die Gerätschaften und Aufbauten incl. Spielgeräte des Parks. Auch gibt es dort einen Parcours für Personen mit körperlichen Einschränkungen (Rollatoren, Rollstühle oder auch Gehbehinderungen) die sie unter Anleitung der Therapeuten benutzen und trainieren können. Von dort ging es weiter über die Goethestraße hin zur Brücke über den Schölzbach, der zu dieser heißen Sommerzeit leider trocken war. Hier im Klimawäldchen konnte man schon den auch wieder neu gestalteten Weg erkennen, der z.Z. aber noch abgesperrt war. Auch muss das Büro Drecker, das hier bei der Qualifizierung des Schölzbaches federführend ist, noch eine Pflanzliste zur begleitenden Uferbepflanzung erstellen. Hier gibt es noch Handlungsbedarf. Der Weg durch das Klimawäldchen führt dann mit einem “Aufstieg” zur Kirchhellener Allee hin auf die gegenüberliegende Alleestrasse, die ebenfalls an deren Ende neu gemacht wurde. Ein Gemeinschaftsgarten ist jetzt das Schmuckstück dort. Ginge man hier weiter, käme man in den Winks- Mühlenpark, der z.Z. aber ebenfalls eine Baustelle darstellt und abgesperrt ist. Hier in diesem schönen Park wird durch den Schölzbach eine Überführung mit Steinen angelegt und das Wasser durch verschiedene Maßnahmen “beschleunigt” - das gesamte Areal wird so später aufgewertet sein.

Wir fahren weiter über die bereits fertiggestelle urbane Grün- und Wegeverbindung parallel zum Schölzbach hin zum neu gebauten Regenrückhaltebecken an der Hülsdünker Mühle und dort weiter auf dem ebenfalls neuen Weg zur Gladbecker Straße – eine pittoreske Landschaft ist hier so entstanden. Zwischen den beiden Friedhöfen hindurch geht es über den ebenfalls neuen, asphaltierten Weg parallel zu den Bahngleisen, vorbei an der hinteren Seite des Mediamarktes bis zum neuen Bürgerbahnhof. Hier konnte man bereits den Fortschritt des wirklich sehr schönen Gebäude-Umbaus sehen (z.Z. laufen dort die Innenarbeiten), aber noch nichts vom Bahnhofsvorplatz und der ebenfalls noch zu überplanenden Radstation. Hier kommt Holger Lohse ob der Fertigstellung “ins Grübeln”: Corona, die gestiegenen Kosten bei Bau und Lieferung, fehlendes Personal sowohl in der Stadtverwaltung als auch bei dem ausführenden Betrieb – das alles lässt z.Z. keinen seriösen Fertigstellungstermin nennen. Es geht weiter zur gegenüberliegenden Baumaßnahme, dem Treffpunkt Altstadt. Auch hier ist man noch nicht fertig. Sicher ist das Außengelände der Skateranlage bereits fertig gestaltet und wird auch genutzt – aber der Innenausbau des angebauten supermodernen Gebäudeteils - da hakt es noch. Erst als Corona Impfportal genutzt und dann tröpfeln die Einrichtungsgegenstände und –materialien so langsam ein, hier gibt es noch einiges zu tun! Aber wenn die Gesamtanlage erst einmal fertig ist, kann diese sich weiß Gott sehen lassen. Allein der neue Anbau fasst wohl an die 400 Personen – ganz zu schweigen von den vielfältigen Möglichkeiten des Hauses insgesamt - und es soll eine “Verbindung”, eine Kooperation mit dem Bürgerbahnhof geben.

Jetzt galt es noch einen Blick auf die neue Fußgängerzone mit den Pollern am jeweiligen Eingang und die ebenfalls in diesem Projekt abgehandelten Fassadenverschönerungen einzelner Häuser in der Innenstadt zu werfen. Am Beispiel des Juweliergeschäftes Bellendorf am Recklinghäuser Tor war das für alle drei Disziplinen möglich. Hier konnte ein Blick auf den Boden der Fußgängerzone, leider bereits z.T. sowohl sehr von anhaftenden Kaugummiflecken mitgenommen als auch von manchen Ungleichheiten des handverlegten Pflasters geworfen werden. Herr Lehmann wies an dieser Stelle nochmals auf die oft schwierigen Verlegearbeiten an den jeweiligen Geschäften, aber auch auf die neuen schönen Lampen mit dem LED-Licht und der Möglichkeit der verschieden farbigen Beleuchtung des Marktplatzes hin. Ebenso auf die mittlerweile tollen Blumenampeln des Marktplatzes während Herr Lohse auf die verschiedenen Fassadengestaltungen am Beispiel des Hauses von Juwelier Bellendorf hinwies – ein wirklich schön anzusehendes Haus.

Und die Poller an den jeweiligen Stadteingängen ? Nun, sie sind im Grunde alle fertig, nebst Ampelanlagen und den massiven Schränken der Elektroversorgung in unmittelbarer Nähe zu den Anlagen. Da hier aber u.a. auch der Lieferverkehr geregelt werden soll, müssen u.a. durch das Ordnungsamt und andere noch viel Arbeit hineingesteckt werden. Und da fehlt bisher die dafür notwendige Ruhe und Zeit – Corona lässt eben auch hier grüßen. Der Verkehrsverein Dorsten sagt sowohl Herrn Lohse als auch Herrn Lehmann ganz herzlichen Dank für diese besondere Führung und dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben – auch und gerade für die vielen Fragen der Mitfahrenden!

Fotos