Bilder & Berichte

2018: Radtour zum Tag der Hanse „auf den Spuren des alten Lippeverlaufes“

Sonntag, 06.05.2018

Der Tag der Hanse selbst wurde am Samstag, den 05.05.18 in der Innenstadt mit allerlei Darbietungen erfolgreich begangen. Auch unser Verkehrsverein machte hier am Stand der stadtinfo in der Recklinghäuser Zeitung kräftig Werbung für seine Aktivitäten, hier im Besonderen für die themenbezogene Radtour am nächsten Tag zu dem o.g. Thema.

Bei sonnigem Wetter ging es mit den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie immer am Atlantisbad los. Direkte, sichtbare Spuren des alten Lippeverlauf sind leider in unserem Dorstener Bereich nicht mehr zu finden – auch nach intensiver Befragung der wirklich „Wissenden“ in unserer Stadt durch den Verfasser. Einzige Ausnahme ist hier der sog. „Kilometerstein 147“ im Naturpark Hasselbecke, der in 2011 vom Heimatverein Dorf Hervest (Walter Biermann und andere) durch Zufall unter Gestrüpp und vermoost dort fanden.

Ablauf der Tour

Erster Hinweis zur Stadtgeschichte und dem alten Lippeverlauf begann dann auch schon nach kurzer Fahrt direkt am Lippetor – gegenüber den Mercaden mit einem Blick auf die neue Pflasterung am Anfang/Ende der Lippestrasse. Hier hat man in die Pflasterung symbolisch den Grundriss des ehemaligen Lippetores sichtbar integriert.

Weiter ging es dann auf der gegenüberliegenden Strassenseite in die Schiffbauer Strasse und ins „Lippetal“. Schon der Name gibt den entscheidenen Hinweis auf die ehemaligen „Stellungen“, den Werkstätten der Dorstener Schiffbauer-Zimmerleute zu Zeiten des lukrativen Schiffsbau der flachen Lippeschiffe „Dorstener Aak, Dorstener Flieger usw. für den Transport von Holz, Salz und alle Kolonialgüter des verarbeitenden Gewerbes.

Aus dem Lippetal heraus ging die Rundtour weiter, vorbei an der Villa Keller, der Rückseite des Dorstener Reit- und Fahrvereins und dem Beginn des Segelflugplatzes hinein in den Naturpark Hasselbecke, früher auch „Judenbusch“ genannt – mit dem alten jüdischen Friedhof, dem ehemaligen Galgenhof und eben dem o.g. Kilometerstein 147.

Dieses gesamte Areal war damals u.a. das Gebiet der alten und dort stark mäandender Lippe. Deren Verlegung („Umbettung“) fand beim notwendigen Bau des Wesel-Datteln-Kanals in den Jahren 1915 bis 1932 auf Dorstener Gebiet etwa in Höhe Pestalozzi-/Storchbaumstrasse bis etwa Ellerbruch /Tierheim statt. Diese Stelle in Hervest-Dorsten wurde den Teilnehmern durch Befahren eines sehr naturnahen und –schönen Weges vom Hammer Weg kurz vor der Schleuse nach links abzweigenden Wander- und und leider nicht befestigten Radwegs bis direkt an die Lippe gezeigt ( A5 bzw. D4-Rundwegs des Dorstener Radwegenetzes).

Weiter ging es bis zur alten Dorfbrücke im Dorf-Hervest, unter der der sog. „Hervest-Dorstener-Schwall“, einer Lippe-Stromschnelle hindurchführt – eine naturnahe Idylle. Nach einer Rast im Schatten auf der schönen Terasse des altehrwürdigen „Jägerhofes“ an der Ecke zur Glück-Auf-Strasse ging es zum Brauckweg, vorbei am Storchennest und dem „Hervester Bruch“ –ehemaliges Überschwemmungsgebiet / Aue des alten Lippeverlaufs, das sich bis hinüber nach Holsterhausen zieht (Bruchweg/Bruchdamm), in denen frühe sogar Torf gestochen wurde.

Über die Gälkenheide, über den Wienbach, über den Riedweg ging es an den Blauen See in Holsterhausen bis zum Endpunkt des alten Fischerhofes, den Kreskenhof, an dem diese Radtour dann gegen 18:30 Uhr endete.

Fotos