Dorsten

Dorsten liegt an der Lippe am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Mit ca. 75.000 Einwohnern gehört Dorsten zusammen mit neun anderen Städten zum Kreis Recklinghausen.

Lage in der Bundesrepublik Deutschland
Lage in der Bundesrepublik Deutschland

Insgesamt umfasst das Stadtgebiet 171 km² und ist damit das größte im Kreis. Heute hat das gesamte Stadtgebiet eine Nord-Süd-Ausdehnung von fast 20 km und führt vom Naturpark „Hohe Mark – Westmünsterland“ direkt in die bergbaugeprägte Metropolregion Rhein-Ruhr.

Die ehemals befestigte Altstadt liegt südlich der Lippe und erlangte 1251 die Stadtrechte. Im Mittelalter machte sich die kleine Stadt durch ihr Schiffsbauerhandwerk einen Namen und war dem Kaufmanns- und Städtebund der Hanse angeschlossen. 1930 wurde der Wesel-Datteln-Kanal fertiggestellt, der in seinem Verlauf der Lippe folgt. Dazu wurde die ursprüngliche Lippe um einige hundert Meter verlegt. 1945, nur wenige Tage vor dem Ende des zweiten Weltkrieges, wurden 80 % der historischen Altstadt durch einen Bombenangriff zerstört.

Stadtteile

Wappen der Stadt Dorsten

Die beiden dichtbesiedelten Stadtteile Holsterhausen und Hervest wuchsen durch die Steinkohlen-Bergwerke „Baldur“ (bis 1931) und „Fürst Leopold“ (bis 2001) nördlich der Lippe heran und gehören seit dem Jahr 1943 zur Stadt. Mit der Gebietsreform 1975 kamen dann das münsterländisch geprägte Lembeck sowie weitere umliegende ländliche Gemeinden zu Dorsten. Die „Neue Stadt Wulfen“ wurde ursprünglich als moderne Bergarbeitersiedlung geplant und bildet heute den Ortsteil Wulfen-Barkenberg. Das Stadtgebiet besteht heute aus 11 Stadtteilen, die aus ehemals selbstständigen Gemeinden entstanden: Altendorf-Ulfkotte, Altstadt, Deuten, Feldmark, Hardt, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Östrich, Rhade und Wulfen.

Frühe Besiedlung

Die Region Dorsten muss schon sehr früh besiedelt gewesen sein, wie archäologische Fundplätze im Stadtgebiet bezeugen. So fand man in Deuten-Sölten ein Bestattungsfeld aus der Jungsteinzeit und Urnen aus der Bronzezeit. Heute weist noch eine Schautafel auf das Gräberfeld hin.

In Dorsten-Holsterhausen wurden mindestens zehn römische Marschlager aus der Zeit zwischen 11 v. Chr. und 9 n. Chr. entdeckt. Neben Waffen, Keramik und tausenden von Schuhnägeln fand man auch 225 römische Münzen. Einige der Funde können heute im Römermuseum in Haltern am See und im LWL-Museum für Archäologie in Herne besichtigt werden. In Holsterhausen erinnert seit 2010 eine Geschichtsstation an die Spuren der römischen Legionen.

Haus Hagenbeck ist die Ruine eines ehemaligen Rittersitzes in Dorsten-Holsterhausen. Von der ursprünglichen Burganlage sind heute noch die Ruinenreste an der Gräfte zu finden.

„Dorsten hat viele Gesichter“ – Imagefilm 2021

Touristeninformation

Die StadtAgentur Dorsten befindet im Stadtzentrum (Lippestraße 41 im „Stadthaus“). Sie ist die erste Anlaufstelle für Gäste und Besucher. Hier können Tickets für verschiedene Kulturveranstaltungen erworben, Stadtführungen und Programme für Reisende erstellt und organisiert werden.

Persönlichkeiten

Cornelia Funke

International bekannt ist die in Dorsten geborene und aufgewachsene Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke. Mit dem „Cornelia Funke Baumhaus“ wurde ihr direkt am Dorstener Rathaus ein Denkmal gesetzt und so ein kultureller Treffpunkt geschaffen. In der auf „Stelzen“ (Betonpfeilern) gebauten ehemaligen Stadtbücherei lieh sie sich als Kind selbst Bücher aus. Zu besonderen Anlässen ist die erfolgreiche Autorin hier sogar persönlich zu Gast.

Tisa von der Schulenburg

Die 2001 verstorbene Ursulinen-Ordensfrau Schwester Paula (Tisa von der Schulenburg) hat im gesamten Stadtgebiet Ihre Kunstwerke hinterlassen: in der Lohnhalle auf Fürst Leopold (Wandzeichnungen), an der Stadtmauer (Gedenktafeln am Ehrenmal), in der Pfarrkirche St. Agatha (Skulptur der Heiligen Agatha, Kreuzweg aus Eichenholz) oder als Brunnen („Tisa-Brunnen“) am Marktplatz (heute als Nachbildung auf dem Agatha-Kirchplatz zu sehen).

Der „Erinnerungsgarten für Tisa“ nahe der St. Ursula-Klostermauer ist ein Jugendkunstprojekt des Dorstener Kunstvereins und zeigt auf 5 Stelen Werke der Künstlerin. Nahe der St. Agatha Kirche wurde ihr zu Ehren eine Bronze-Plastik des Künstlers Kastulus A. Wolf geschaffen. Der Nachlass der Künstlerin hat heute seinen Platz im Tisa-Archiv - auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Fürst Leopold in Hervest - gefunden und kann hier kostenfrei besichtigt werden.

Tipp

Unsere geführten Radtouren bieten eine optimale Gelegenheit das weitläufige Stadtgebiet Dorstens (neu) zu entdecken. Neubürger sind bei uns immer herzlich willkommen!

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