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2019: Radtour nach Raesfeld – mit den Bürgermeistern Tobias Stockhoff, Andreas Grotendorst und der Regierungspräsidentin Dorothea Feller

Sonntag, 02.06.2019

In der örtlichen Presse war diese Tour als bemerkenswert und gut geplant angeboten. Es wurde daher – eigentlich unüblich – unbedingt um Voranmeldung gebeten – und das hatte seinen Grund. Verfügt unser Bürgermeister doch seit geraumer Zeit mit Karsten Hartmann über einen Referenten und der hatte die Aufgabe, den Ablauf dieses „Projektes“ über mehrere Stationen perfekt zu organisieren, was ihm auch gelungen ist.

Natürlich wurde der Verkehrsverein, quasi als Ausrichter, im Vorfeld und zwischendurch immer wieder mal „mit ins Boot“ geholt, aber am Ende der Planung war dann doch noch so manche Überraschung, freilich angenehmer Art, zu erwarten und diese wurden den TeilnehmerInnen natürlich zunächst verschwiegen. Immerhin fungierten hier zwei Bürgermeister als Tourenleiter - zunächst Tobias Stockhoff bis zur Stadtgrenze Dorstens, danach übernahm Andreas Grotendorst aus Raesfeld das „ Kommando“ – und als Ehrengast die bekanntermaßen aus Dorsten stammende Präsidentin des Regierungsbezirks Münster, Dorothea Feller hier quasi in privater Mission.

Ablauf der Tour

Es war der bis jetzt mit 32 Grad heißeste Tag, als es am Atlantisbad nach der üblichen Begrüßung und einer kurzen Vorstellung des Bürgermeisters über den geplanten Tagesverlauf losging – zunächst, wie nicht anders zu erwarten – in den neuen Bürgerpark Maria Lindenhof gleich „um die Ecke“. Freundlich und verbindlich wie wir ihn kennen, begrüßte uns hier dann auch gleich vor dem Kunst-Kiosk Johannes Kratz in seiner neuen Funktion des Park-Bürgermeisters, hieß alle herzlich willkommen – jetzt traf auch Andreas Grotendorst, Bürgermeister von Raesfeld standesgemäß mit Helm und Sportrad mit Navi ein - und erläuterte alles Wesentliche zu dem in den Anfängen befindlichen Parkgelände und was dort in Zukunft so alles geplant und angedacht ist. Die Gründung des bürgerschaftlichen Trägervereins ist für den 04.Juni geplant. Es sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger, jung wie alt angesprochen fühlen und die neue Stadtagentur mit Kulturamt und das Schaukelbaum-Team wollen alle Register ziehen, den Aufenthalt dort so interessant und unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Landschaftsarchitekt Vennemann (Freiraumplaung) wird dann vermutl. im Herbst 2019 damit beginnen, das Gelände entsprechend zu modellieren, so dass der Blick auf das Wasser und die nähere Umgebung gewährleistet ist.

Nach einem vom Schaukelbaum-Team gespendeten Getränk an der „Oude Marie“, der schönen Terrassenbar am Kanal und Amphitheater, ging es auch bald weiter zur nächsten Station: über die Hohenkampbrücke nach links auf den Deich bis nach Deuten zum Guts- und Pferdehof der in Dorsten sehr bekannten Familie Tüshaus incl. der gleichnamigen Mühle auf der anderen Seite der Weseler Straße: An einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen gelegen, war der Gutshof Tüshaus schon zu Napoleons Zeiten eine bedeutende Landmarke – und daran hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert – so die Aussage lt. Homepage der Familie und es war Hausherr und Architekt Frank Seitz, Ehemann von Margarete Tüshaus der uns hier sehr herzlich begrüßte und bei der Wärme zusammen mit einer der Töchter des Hauses kalte , erfrischende Getränke unter einem Sonnenschirm anbot. Er widmet sich seit einigen Jahren der Umgestaltung der verschiedenen Hofgebäude mit viel Feingefühl und Originalität. Das Ergebnis fasziniert den Besucher mit eleganter Schlichtheit und einer unaufdringlichen Liebe zum Detail –so auf der Homepage zu lesen und das alles konnten wir vor Ort dann wahrlich auch bestätigen. Es war bezaubernd, dort sowohl in den Räumen, incl. Kapelle und ehemaliger Brennerei sowie dem weitläufigen Gutsgelände – von der vielbefahrenden Weseler Straße aus nicht einsehbar - eine Weile verbringen und dieses „Gesamtkunstwerk“ genießen und bestaunen zu können – alles direkt vor unserer „Haustüre“. Nun, es geht weiter – die Termine und Absprachen sind gesetzt – hier aber nur über die Straße in die alte und wieder liebevoll reaktivierte Mühle derer von Tüshaus – ein technisches Naturdenkmal. Hier erwartet uns schon ungeduldig Thomas Gerling, einer der drei „Mühlenführer“ neben Anna Heßbrügge (uns schon bei der Winterwanderung als Naturparkführerin bekannt) und Dirk Hüfing. Hier gibt es für alle einen reich gedeckten Tisch mit belegten Brötchen und kalten Getränken. Zu dieser fortgeschrittenen Zeit einfach herrlich, Herr Hartmann – ganz lieben Dank für Ihre Planung). Natürlich läßt es sich Thomas Gerling nicht nehmen um etwas zur alten und schon vielen von uns besuchten und somit bekannten Mühle, auch als außerschulischer Lernort beliebt, zu erzählen und einige von uns nutzten die Gelegenheit, sich auch jetzt wieder in dem Mühlen-Gebäude umzusehen. Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, Thomas Gerling an dieser Stelle sehr herzlich für dessen großes Engagement hinsichtlich Unterhaltung, Betrieb und stetig weiterem Ausbau zu danken und natürlich auch den Teilnehmern die am Mühlentisch stehende Spendenbox mit „leichtem“ Geld aufzufüllen – und ging mit gutem Beispiel gleich voran. Schon am kommenden Pfingstmontag wird der Verkehrsverein der Möglichkeit sich diesen besonderen Ort wieder besuchen, in der Hoffnung dann auch von dem sehr leckeren Brot aus dem Backhaus etwas abzubekommen. Es geht weiter, mehr oder weniger geradeaus über den vielen schon bekannten schönen Waldweg „Am Vorwerk“ mit Rotwild-Beobachtungsstation durch die Emmelkämper Mark hinauf bis zur Autobahn 31, dann über diese hinweg, am eigentlichen Vorwerk auf der rechten Seite vorbei und bis zur Einbiegung des Üfter Weges zur Linken. Unsere Gruppe fährt jedoch nach rechts weiter hinein in das Gebiet der weitläufigen, naturnahen Rhader Wiesen, einem großen Naturschutzgebiet.

Dann, schon nach wenigen Metern auf der rechten Seite eine Art hölzerner Schutzhütte mit einer langen Bank und der Möglichkeit, Fahrräder sicher abzustellen. Hier verläuft die unsichtbare Grenze zwischen Lembeck und Rhade, ein Gedenkstein zeigt es dem Besucher an. Unsere Tourenführer lassen anhalten: Die Einrichtung ist neu und gehört zur sog. VITAL-Spange. Aus dem Bürgerform Rhade entstand die Idee, Rhade mit dem Lippe-Raum über eine Fahrradroute zu verbinden und die Stadt Dorsten hat es in Gemeinschaft mit Rhader Bürgern dann umgesetzt. Über die Erler und Rhader Straße ging zur „Grenze“ nach Raesfeld – hier erfolgte dann bei einem kurzen Stopp - standesgemäß mit einem kleinen „Erfrischungstrunk“ und überreicht von der mitfahrenden Regierungspräsidentin im Namen unseres BM die „Staffelübergabe. Ab jetzt war Andreas Grotendorst der verantwortliche Tourenleiter! Sein Ziel: die ca. 1000 Jahre alte Femeiche in Erle (so genau kennt das Alter ja doch niemand, es ist geschätzt). Hier erwartet uns ein Schau-Gerichtsprozess mit dem Freigrafen zu Erle ( heute nur schlicht der Herr Großewilde) – incl. einer Zeugenvereidigung.Alle hörten seinen Ausführungen – natürlich war er standesgemäß gekleidet- gebannt und interessiert zu und man erfuhr doch wirklich Erstaunliches, z.B. Was der sog. „Westfalenspiegel“ bedeutet und wo wir ihn auch heute noch finden. Und wenn die Zeit nicht schon weit fortgeschritten wäre, hätte der Freigraf wohl noch lange weitererzählen können. Jetzt wurden wir nämlich an der vorletzten Station unseres Ausflugs erwartet: dem schönen und in purer Natur des Raesfelder Tiergartens harmonisch eingebetteten Naturkundehaus. Die Temperaturen erreichten um diese Tageszeit wohl ihren Höhepunkt, denn als wir dieses Ziel – von der Rückseite des großen mischwaldreichen Tiergartens erreichten wir das Haus – konnten sich alle eifrig und dankbar an einem kalten und köstlichen Getränk aus Dorsten laben: Eine erfrischende, rel. neu konzipierte Limonade aus der Bio-Quelle mit der Bezeichnung „Landpark“ aus dem Hause der Stiftsquelle – einfach herrlich! Wer wollte, konnte sich reichlich mit Prospektmaterial versorgen und auch noch Andreas Grotendorst in die obere Etage folgen. Hier war schon seit längerem eine Ausstellung der amprion über die Technik des 380V Erdkabel-Verbaus in Schautafeln und einem sehr sehenswerten und erklärenden Film über das gesamte Projekt und die besondere Technik zu sehen – wirklich mehr als erstaunlich und bemerkenswert – leider war es dort oben sehr warm.

Und was danach kam – wie so häufig: das Beste! Zum Ausklang dieses ganz besonderen Tages und einer besonderen Radtour sind wir eingeladen auf die Terrasse des Schloß-Restaurants der neuen Inhaber „Mahl & Meute“ zur Abendvesper – mit allem was dazu gehört – einfach unbeschreiblich!

Unser großer Dank gilt natürlich den beiden Bürgermeistern - Tobias Stockhoff und Andreas Grotendorst - unserer Dorstener „Regierungspräsidentin“ und natürlich allen denjenigen Menschen, die wir besuchen durften und die uns so freundlich begrüßt und willkommen geheißen haben – und selbstredend Herrn Karsten Hartmann für seine ausgefeilte und professionell geplante Radtour. Last but not least möchten wir auch Herrn Dipl.-Forstwirt Bernhard von Blanckenburg sehr herzlich danken für seine Vermittlung des Besuches bei Familie Tüshaus, der er sehr verbunden ist, und der mehr als beeindruckend war.

Fotos