Bilder & Berichte

2020: Radtour mit anschließender Besichtigung der Sportanlage des Bogensportclub Dorsten e.V.

Sonntag, 13.09.2020

Vor dem eigentlichen Besuch des weitläufigen Sportgeländes des „BSC Dorsten – alle ins Gold“ – schon ca. ein Jahr auf Initiative des Vereinsvorsitzenden Harald Steiner in die Wege geleitet - war natürlich eine schöne Radtour bei sonnigem Frühherbstwetter vorgeplant – in diesem Jahr war dieser Sonntag aber auch gleichzeitig Wahltag der kommunalen und kreisangehörigen politischen Akteure (vom Bürgermeister, den Ratsvertretern, über den Landrat bis zum Ruhrparlament) und Tag des offenen Denkmals, auf Grund der Corona Krise aber nur virtuell.

Zur Begrüßung unserer teilnehmenden Vereinsmitglieder ließ es sich Harald Steiner nicht nehmen, persönlich am Atlantisbad um 11:00 Uhr anwesend zu sein. Nach Aushändigung der in dieser besonderen Pandemiezeit obligatorischen Teilnehmerliste mit den Kontaktdaten ging es dann auch gleich los.

Ablauf der Tour

Über die Hohenkampbrücke ging es nach Holsterhausen bis zur Juliusstraße / Ecke Brunsweg. Hier erfolgte der erste Hinweis auf ein Dorstener Denkmal: der 1930 in Betrieb gegangenen ehemaligen großen und markanten Bonifatiusschule, später dann Martin-Luther-Schule an der Ecke zur gleichnamigen straße. Es ging über den Brunsweg weiter zum linksseitigen Ufer des Blauen Sees und nach links schwenkend in die Rosenstraße – vorbei am ehemaligen Freibad an der Bismarckstraße und nach links in die Gälkenheide. Hier schaute man amüsiert den Heckrindern im dichten Gebüsch und etwas weiter den bekannten Wasserbüffeln für einen kurzen Moment zu, um dann den Wedenhof hinauf und nach links in die „Alte Hervester straße“ einzubiegen. Es ging ein Stück des Weges bis zur Bushaltestelle, dann wurde in den rel. wenig bekannten Weg „Verlorener Sohn“ eingefahren – Richtung Altwulfen. Leider blieb der Tourenleiter den TeilnehmernInnen eine Erklärung des Namens schuldig, die hier nachgeholt werden soll. Den Straßennamen Verlorener Sohn gibt es außer in Dorsten wohl in keinem anderen Ort bzw. keiner anderen Stadt in Deutschland. Der Straßenname Verlorener Sohn in Dorsten ist somit einzigartig in Deutschland. Es wird folgende Erklärung lt. WulfenWiki vermutet: Angeblich eine Gegend weit vom Dorf entfernt; wer da wohnt, ist der verlorene Sohn. Die Tour führte weiter über den Wittenbrink mit den beiden LWL – Schulen (Raoul Wallenberg Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache und Christy-Brown-Schule Förderschule - Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung) und etwas weiter dann der bekannten Sportanlage /-stadion. Jetzt ging es über den großen Ring zur St. Matthäuskirche Wulfen mit dem beeindruckenden Matthäusplatz an der rechten Seite auf dem Burgring – mit dem beeindruckenden Brunnen mit der Skulptur der Regina caeli - Himmelskönigin und ein Ehrentitel für Maria, die Mutter Jesu, und der Beginn einer marianischen Antiphon im Stundengebet der Kirche sowie dem Bereich des ehemaligen Wohnhauses der Familie Lebenstein und den Stolpersteinen. Diese Kirche und ein Wohnhaus auf der anderen Seite sind ebenfalls Denkmäler in Dorsten und in der o.g. Liste aufgeführt.

Von hier aus ging es weiter über das Kottendorfer Feld, vorbei am dortigen Bildstock, vorbei am Missionskreuz Natteforth bis hinauf zum Schloss Lembeck – alle drei Einrichtungen sind ausgewiesene Denkmäler und immer einen Zwischenstopp wert. Ein Blick auf die Uhr aber verriet, dass es jetzt doch langsam Zeit sei, unser eigentliches Tagesziel, den Bogensportverein Dorsten, anzupeilen. Den ursprünglich geplanten Tourverlauf entlang des Bahnhofes Lembeck, in das Wiesental und quer durch Altwulfen und weiter über die Orthöve zum Hammer Weg, konnte leider nicht mehr verfolgt werden. So durchfuhren wir den langen aber sehr schönen und beeindruckenden Waldweg gegenüber der Schloßeinfahrt an der Wulfener- Straße Richtung Kippheide und bogen hier anstelle nach links zur Lippramsdorfer straße dann nach rechts Richtung Kreuz und Forsthaus Natteforth ab – hier wurde es jetzt für den Radfahrer ezwas „ruckelig“, ging es doch auch jetzt wieder durch reines Waldgebiet „off-road“ zurück – nicht jede, jeder TeilnehmerIn war begeistert. Über den bekannten Kottendorfer Weg ging es wieder am Friedhof Wulfen vorbei zurück und am Bahnübergang – dem Hotel Humbert gegenüber - fuhr die Gruppe noch eben am immer mehr verfallenen „Kleinod“ des ehemaligen Wulfener Empfangsgebäudes aus Backstein - dem damaligen Bahnhof in Wulfen - seit 2007 ebenfalls unter Denkmalsschutz gestellt vorbei - und über die Hervester straße dann folgend immer geradeaus weiter – bis zum großen Hotel-Restaurant Jägerhof Einhaus an der Dorf- / Ecke Glückauf-straße, hier wurde auch auf dieses Denkmal noch hingewiesen. Kurz danach bogen wir in den Hammer Weg ein und kurz vor 15:00 Uhr erreichten wir das Sportgelände des BSC.

Besuch des BSC Dorsten e.V.

„Alle ins Gold“ – so steht es in dicken Lettern auf dem Banner im Zentrum des Vereinsgeländes inmitten eines dichten Waldgeländes ganz in der Nähe der Schleuse am Hammer Weg – und so steht es auch auf der goldfarbenen Festschrift des Bogensportclubs, der am 25.02.1970 seinen Anfang nahm - Fritz Plänker und Nora Quint waren die ersten Vorsitzenden. Zunächst am Freudenberg auf einem Gelände der Dorstener Ursulinen, danach dann ab 1992 nach langwierigen teuren Aufforstungen und Instandsetzungsarbeiten auf dem ehemaligen Lagergelände.

Wie schon häufig, führten Radtouren des Dorstener Verkehrsvereins an dem Gelände dort vorbei, manchmal wurde auf den Verein dort nur kurz hingewiesen, aber mehr erfolgte nicht. Das änderte sich erst, als Harald Steiner, der rührige Vereinsvorsitzende, anlässlich des 50-jährigen Bestehens in der stadtinfo vorstellig wurde. Schnell war ein Kontakt hergestellt und eine Einladung seinerseits an den Vorsitzenden des Verkehrsvereins gipfelte in dem Besuch an diesem Sonntag im September – so begeistert war dieser, was er dort sah und als Gast erleben durfte. Nun, es ist Corona-Zeit und damit alles etwas anders. Angefangen vom Austausch von Teilnehmerlisten, der persönlichen Abholung am Geländeeingang, der Hygiene-Massnahmen, dem Abstandsgebot auf dem Gelände u.s.w. Alles war für unseren Besuch von den Vereinsmitgliedern akribisch vorbereitet worden und so fühlten wir uns wirklich willkommen – erst recht nach der einführenden Ansprache von Harald Steiner und der Vorstellung seiner Vorstands- und Vereinsmitglieder – darunter auch sein Sohn Thomas, durch dessen Enthusiasmus und sportlichem Ehrgeiz zum Bogensport er überhaupt zum Verein gefunden hatte.

Unter Bogenschützen beiderlei Geschlechts, ist der „Robin-Hood-Schuss“ ein fester Begriff und wurde auch in diesem Verein schon erzielt. Es ging dann in zwei Gruppen über und durch das weite und verschlungene Gelände und die Besonderheiten aller 12 Stationen wurden uns fachmännisch erklärt, incl. abgegebener „Schüsse“ mit normalen bis hochtechnisierten Geräten (Lang- und Blankbogen, Recurve aus traditionellen oder modernen Materialien, Reiterbögen und die mittlerweile technisch sehr weit fortgeschrittenen Compound-Bögen), die nur noch mit viel Phantasie als einen einfachen Bogen aus Kinderzeiten erinnern und erkennen ließen – obwohl es diesen auch noch zu sehen gab – z.B. aus Eschenholz und vor grauer Zeit von den Alemannen und Merowingern verwendet - “Erbärmlich ist der, der nichts von Pfeilen versteht”. Und um das goldene Zentrum eines Schildes aus einer Entfernung von ca. 60m treffen zu wollen, gehört nicht nur eine hohe Konzentration sondern auch ein mehr als gutes und geübtes Auge und Training! Es war mehr als beeindruckend, was wir dort sehen und erleben durften und eine gewisse Begeisterung war nicht nur bei den männlichen Besuchern erkennbar. Ein besonderes Highlight der Bogensportvereine in NRW und fest im Terminkalender markiert, ist das im Frühjahr stattfindene Katharinenturnier, eine organisatorische Herausforderung für jeden Verein, die ca. 200 TeilnehmerInnen auf bis zu 34 Zielen schießen und siegen zu lassen. Natürlich wird der Verein schlussendlich dadurch auch finanziell „belohnt“ und kann so leichter seine Verpflichtungen erfüllen. Den Abschluß unseres erfolgreichen Besuches bei diesem etwas „anderen“ Dorstener Sportvereins war das gemütliche Beisammensein inmitten des Waldgeländes bei Kaffee und mehr als ausreichendem Kuchen und Gebäckangebot – und natürlich konnten jetzt noch die letzten, ungeklärten Fragen zum Bogensport im direkten Gespräch mit den Vereinsmitgliedern – natürlich auf Abstand – beantwortet werden. Selbstverständlich bietet auch dieser rührige Verein sog. „Schnupperkurse“ an, ohne dass zuvor in aufwändiges Material investiert werden muss – es ist mehr als empfehlenswert, hiervon Gebrauch zu machen.

Auf einen diesbezgl. Erstkontakt freuen sich der Vorstand unter 1.vorsitzender@bsc-dorsten.de oder ganz allgemein unter www.bsc-dorsten.de.

Der Verkehrsverein für Dorsten und Herrlichkeit e.V. bedankt sich ganz herzlich bei allen Verantwortlichen des BSC für die Gastfreundschaft und das Engagement, die wir an diesem Sonntag bei Ihnen erleben durften.

Fotos