Bilder & Berichte
2023: Radtour mit unserem Bürgermeister Tobias Stockhoff
Samstag, 02.09.2023
Diese Tour war angekündigt als “Überraschungstour”, da wir nicht wussten, wohin uns BM Stockhoff diesmal hinführen würde - und so interessierten sich wohl an die 30 Personen für diese Exkursion.
Natürlich war das Wetter wieder sehr schön, es schien die Sonne und die Luft war frisch - also ideal für diese Radtour. Nach der gewohnten Begrüßung ging es dann auch gleich los - hin zum immer noch im Umbau befindlichen Bürgerbahnhof am Johannes-Rau-Platz 1, allerdings schon weit fortgeschritten aber immer noch mit Bauzäunen umgeben.
Ablauf der Tour
Hier gab unser Bürgermeister sowohl Historisches zum Bahnhof selbst als auch Aktuelles zum Baufortschritt, zur Bahnhofsfamilie und der näheren Umgebung bekannt. Den interessierten Zuhörern war vieles bekannt, aber das waren natürlich längs nicht alle. Das 1879 errichtete Empfangsgebäude der Bahn, heute denkmalgeschützt, wurde mit Mitteln aus dem Förderprogramm “Wir machen MITte” kernsaniert und zu einem Bürgerbahnhof der Stadt Dorsten umgebaut. Das Gebäude soll offen und einladend viele gemeinwohlorientierte Nutzungen ermöglichen, Gruppen-, Seminar- und Arbeitsräume im Gebäude werden Vereine und Initiativen ein Zuhause geben. Im Erdgeschoss entsteht eine Qualifizierungs- und Ausbildungsgastronomie in Küche und Service der Dorstener Arbeit, die allen offen steht und damit auch dort zukünftig ihren Sitz haben wird. Dazu gehört auch eine Verkaufstheke für Reisende für Einkäufe oder einem gemütlicheren Aufenthalt im Speisesaal sowie Büro- und Seminarräume der Dorstener Arbeit. Insbesondere Radtouristen sind herzlich willkommen und können sich hier u.a. Infomaterial über Dorsten und zu weiteren Angeboten der näheren und weiteren Umgebung werktags in der Zeit von 06:00 bis 18:00 Uhr besorgen. Die benachbarte Radstation unter der Leitung von Rebeq wird ebenfalls überplant und erhält zwei Ein- und Ausgänge, u.a. für den an ihrer Rückseite vorbeiführenden Rad- und Fußweg, der von der Hohen Brücke in der Feldmark ausgehend, später bis hin nach Hervest-Dorsten führen wird.
Dann ging es über die Gelsenkirchener- und nach rechts abbiegend der Ostland Straße nach Tönsholt. Hier wußte unser BM über die ersten Bewohner zu berichten, die ursprünglich italienischen Kriegsgefangenen, die für Krupp in Essen arbeiten mussten, später Zwangsarbeiter aus Russland und andere aus dem Osten geflüchtete Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg hier eine neue Heimat fanden. Heute - seit der Gebietsreform 1975 - gehört Tönsholt zu Altendorf-Ulfkotte und die Siedlung zum Wohnungsbauunternehmen “Altro Mondo”. Eine Sprecherin der dortigen Initiative hatte 2020 in der Stadtteilkonferenz von Altendorf 1000 Euro für ein kleines Holzhaus beantragt, dass auf städtischem Grundstück gegenüber der Bushaltestelle in Tönsholt errichtet werden sollte. In ihm wollten die Einwohner zukünftig gemeinsame Gespräche und Dinge besprechen. Mit Unterstützung des BM, der Mr.Trucker Kinderhilfe und “Dorsten dankt Dir” wurden auch diverse Spielgeräte dort neu aufgestellt. Die Tour führte jetzt ein Stück wieder auf der Ostland Straße zurück und kurz nach rechts in einen unbefestigten Weg ab, An einer Sitzgruppe dann führte Stockhoff aus, dass es von hier keinen direkten Weg in die Stadt Gladbeck gäbe. Diese klagte seinerzeit gegen den beabsichtigten Zusammenschluss zur neuen Gemeinde “Glabotki”s und erreichte so eine Korrektur der Gebietsreform. Mit Wirkung vom 06.12.1975 schieden Gladbeck und Kirchhellen aus der Stadt Bottrop aus und wurden wieder selbstständig. Ab dem 01.07.1976 dann wurde Gladbeck schließlich als kreisangehörige Stadt dem Kreis Recklinghausen angeschlossen. Kirchhellen fand sich mit der neuen Situation ab und wurde wieder ein Stadtteil Bottrops. Die Aufteilung und Eingemeindung nach Gelsenkirchen und Essen oder Oberhausen wurde somit vermieden.
Jetzt fuhren wir in das Achterfeld, vorbei an Bauer Dalhaus und hinein nach Altendorf-Ulfkotte. Dort, auf dem Parkplatz vor der kath. Kirche ”Heilig-Kreuz”, heute zur St. Agatha-Gemeinde gehörig, wurde eine kleine Pause eingelegt. Natürlich sprach auch hier wieder Bürgermeister Stockhoff zu uns und erklärte u.a. die Umwidmung des Erdbaches, der Ulfkotte von Altendorf trennt und sinnstiftend für diesen Ortsteil ist. Urkundlich erwähnt zum ersten Mal im 9.Jahrhundert anlässlich einer Schenkung des Gutes Bellinctorpe, später dann Bellendorf. Bevor es anschl. zum Hof Föcker wurde, gehörte es zwischenzeitlich der Kirche, dem Vest Recklinghausen und schließlich geistlichen und weltlichen Herren, die ihr Land den Bauern dort zur Bewirtschaftung überließen. Zunächst zum Amt Marl zugehörig, gehörte Altendorf-Ulfkotte ab 1975 zusammen mit Tönsholt dann zur Stadt Dorsten. Über die Gräwingsheide ging es nun auf die Altendorfer Straße und von dort nach links abbiegen in den Polsumer Weg, weiter in den Bruckner Weg des Stadtsfeldes und über die Marler Straße hinweg in die Hasselbecke, vorbei an der Stadtgärtnerei und den Segelflugplatz hoch auf die Brücke und dann im spitzen Winkel hinunter an den Kanal und zur dortigen Schleuse. Hier erfolgte wieder ein Stop denn auch an dieser Stelle gab es ein Geschichte. Von der Schleuse am Hammer Weg ging es dann über diesen zurück und über die Blaue Brücke und der Hohenkamp-Brücke geradewegs zur Oude Marie am Ende unseres schönen Bürgerparks Maria Lindenhof. Hier entstand unser Gruppenfoto und nach einem kühlenden Getränk verabschiede sich Tobias Stockhoff dann von uns.
Was bleibt ist ein großes Dankeschön des Verkehrsvereins Dorsten an unseren Bürgermeister, der wieder einmal sein großes Wissen und auch seine Zeit uns zur Verfügung stellte, natürlich nicht ohne noch die eine oder andere Frage aus dem Teilnehmerkreis zu beantworten.